Gleich zwei bedeutende Jubiläen gab es im Amt für Zivil- und Brandschutz für die Notfallstrukturen in der Region Mainfranken zu feiern: Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg (ZRF) blickt auf 50 Jahre seines Bestehens zurück; und die Integrierte Leitstelle Würzburg (ILS) nahm vor 15 Jahren ihren Betrieb auf. Bei der Jubiläumsveranstaltung kamen zahlreiche Einsatzkräfte, Ehrenamtliche sowie Vertreter aus Politik und Partnerorganisationen zusammen, um gemeinsame Erfolge zu feiern und den Blick in die Zukunft zu richten.
Starkes Netzwerk mit langer Geschichte
Bereits bei seiner Gründung 1975 umfasste der ZRF die Stadt Würzburg sowie die Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen – bei der Jubiläumsfeier vertreten durch Oberbürgermeister Martin Heilig, Landrat Thomas Eberth, Landrätin Sabine Sitter und stellvertretenden Landrat Robert Finster. Im gleichen Jahr nahm die erste Rettungsleitstelle ihren Betrieb auf. Seitdem werden Notrufe und Krankentransporte zentral koordiniert.
Christine Haupt-Kreutzer, Vorsitzende des ZRF und stellvertretende Landrätin, dankte allen Beteiligten für das starke Miteinander über fünf Jahrzehnte hinweg. „Unser Ziel bleibt unverändert: Menschen in Not zu helfen, Leben zu retten und unsere Region noch sicherer zu machen. Einsatzkräfte verdienen dafür allerhöchsten Dank und Anerkennung. Dabei dürfen wir die Familien der Blaulichtangehörigen nicht vergessen, die oft Entbehrungen und Belastungen auszugleichen haben.“
Landrat Thomas Eberth würdigte die herausragende Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen: „In einer Zeit voller Herausforderungen – von Pandemien über Naturkatastrophen bis hin zu neuen Bedrohungslagen – leisten unsere Rettungsdienste und Feuerwehren Erstaunliches für die Bevölkerung. Sie sorgen täglich für Sicherheit und Stabilität.“ Eberth betonte die große Bedeutung des gut vernetzten Systems aus ILS, Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Verwaltung: „Diese Zusammenarbeit ist der Schlüssel für effektiven Katastrophenschutz in unserer Region.“
Würzburgs Oberbürgermeister Martin Heilig blickte auf die Entwicklung der ILS seit ihrer Gründung im Jahr 2010 zurück. Seitdem laufen alle Notrufe aus dem Verbandsgebiet zentral über die 112 zusammen. Heilig hob die erfolgreiche Integration moderner Technik und die Bewältigung zahlreicher Großeinsätze hervor. Gleichzeitig verwies er auf aktuelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, technologische Anforderungen und die Sicherstellung der Finanzierung – Themen, die für den langfristigen Betrieb der ILS entscheidend seien.
Telenotarztsystem kommt nach Würzburg
Den Blick in die Zukunft richtete auch Innenstaatssekretär Sandro Kirchner. Die Arbeitsgruppe „ILS der Zukunft“, die im bayerischen Innenministerium eingerichtet wurde, soll gemeinsam mit Kommunen, Trägern und Fachverbänden zukunftsfähige Strukturen entwickeln. Ein zentrales Projekt in diesem Zusammenhang sei die Einführung des Telenotarztsystems. Nach dem erfolgreichen Start im niederbayerischen Bogen wird der zweite Standort in Würzburg eingerichtet – mit dem Ziel, künftig neun Rettungsdienstbereiche in Franken mitzuversorgen. Der Telenotarzt ist nicht persönlich anwesend, kann aber per Videotelefonie mit dem Rettungsdienstpersonal vor Ort kommunizieren. Vor allem in ländlichen Regionen und bei langen Anfahrtswegen können Notärzte so effizienter eingesetzt werden.