Bürgermeister Vogel: „Neuer Ismail­Yaşar­Platz ist Ort der Begegnung“

von Aytürk
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Die Stadt Nürnberg hat am Montag, 26. Mai 2025, den umgestalteten Ismail­ Yaşar­Platz im Ortsteil Gleishammer der Öffentlichkeit übergeben. Im vergangenen halben Jahr wurde die Fläche umfassend durch den Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) saniert. Die neu gestaltete, zentrale Grünfläche wurde um 285 Quadratmeter erweitert und bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern im Quartier eine verbesserte Aufenthaltsqualität.

Die Umgestaltung des Platzes zielte darauf ab, ihn als Stadtplatz und Grünanlage aufzuwerten. Zu den Neuerungen gehören größere Grünflächen, mehr Sitzgelegenheiten auf Bänken und Liegen sowie ein Schachtisch. Ein geschwungener Weg durch die Anlage fördert die Zugänglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger. Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Sör­ Werkleiter, hebt die Vielseitigkeit der Anlage hervor: „Eine zeitgemäße Gestaltung muss sowohl die Belange des Klimawandels im Blick haben als auch einen inklusionsgerechten Zugang ermöglichen. Bis zum vergangenen Oktober hatten wir hier eine funktionale Anlage, die in der Behördensprache wenig verheißungsvoll als Straßenbegleitgrün bezeichnet wurde. Der umgestaltete Platz verbindet Funktionalität und Schönheit miteinander. Der neue Ismail­Yaşar­Platz ist ein Ort der Begegnung, an dem man sich gerne aufhält.“

Der Platz wurde zu Ehren von Ismail Yaşar benannt, dem sechsten Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU. Das Straßenschild war bereits bei einer Gedenkzeremonie am 2. Juni 2022 enthüllt worden. In

unmittelbarer Nähe des Tatorts wurde zudem eine Gedenkstele aufgestellt und ein Walnussbaum gepflanzt, gestiftet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region.

„Dem Stadtteil fehlte bis zum heutigen Tag ein zentraler Ortskern für Jung und Alt. Jetzt ist es ein Begegnungsort mit Aufenthaltsqualität“, sagt Aynur Kir, Vorsitzende des Bürgervereins St. Peter / Gleißhammer. „Der Ismail­Yaşar­ Platz ist aber mehr als nur ein Erholungsort. Er ist auch ein Ort des Gedenkens, der an die schrecklichen NSU­Morde erinnert. Als türkischstämmige Bürgerin habe ich diesen Teil der jüngeren Stadtgeschichte immer mit ganz besonderem Interesse und Anteilnahme verfolgt. Die Stadt Nürnberg setzt mit diesem Platz auch ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für Recht und Toleranz. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken“, fügt Aynur Kir hinzu.

Die Umgestaltung der Grünanlage wurde von Auszubildenden der Sör­ Lehrwerkstatt unter Anleitung eines Ausbildungsmeisters durchgeführt. Sör­ Chef Christian Vogel sagt hierzu: „Sör engagiert sich von Beginn an auf dem Feld der Berufsausbildung junger Menschen. Beim Ismail­Yaşar­Platz wurden sowohl Straßenwärter als auch Garten­ und Landschaftsbauerinnen beschäftigt. Das Resultat ist überzeugend und kann sich sehen lassen.“

Sonja Schröpfer, Auszubildende im Garten­ und Landschaftsbau, ist bereits im zweiten Lehrjahr. Für sie ist diese Lehrbaustelle etwas Besonderes:

„Wann hat man schon mal die Gelegenheit, eine Baustelle vom Abriss bis zur Einweihung mitzugestalten? Am besten hat mir das Pflastern mit Natursteinen gefallen. Eine anspruchsvolle Arbeit, bei der es auf handwerkliche Präzision ankommt. Und wenn es dann auch noch gut aussieht und den Menschen gefällt, ist man schon ein wenig stolz auf die eigene Leistung.“

Tom Müller und Fabio Schön erlernen den Beruf des Straßenwärters: „Viele Menschen denken, dass unser Beruf nur mit Straßenbau zu tun hat. Aber wir lernen auch, wie man das Grün neben den Straßen pflegt. Wir haben nach einem Konzept gepflanzt, das auch die Sonne und den Schatten für die Pflanzen beachtet. So haben wir viel über Pflanzen gelernt. Im Herbst pflanzen wir 10 000 Blumenzwiebeln. Die Blumenzwiebeln kommen in die Wiese und in die Beete. Wir freuen uns schon darauf, wie die Narzissen und

Krokusse im nächsten Frühjahr aussehen werden. Sie werden die Grünanlage schön verändern.“

Insgesamt wurden durch die Generalsanierung des Ismail­Yaşar­Platzes 285 Quadratmeter bestehende Fläche entsiegelt und dem öffentlichen Grün zugeordnet. Der umlaufende, prägende Bestand der Altbäume blieb erhalten und wurde integriert. Die Gesamtkosten der Generalsanierung Ismail­Yaşar­ Platz einschließlich der Baunebenkosten belaufen sich auf rund 300 000 Euro. tom

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