Von Heimat und KI

von Aytürk
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Literatur Live im Falkenhaus

Ab Oktober entfacht die Stadtbücherei Würzburg erneut die Begeisterung für Literatur. Das vielfältige Programm startet am 1. Oktober mit der jungen Autorin Verena Kessler und ihrem neuen Roman „Gym“. Glänzende Spiegel, definierte Körper, legere Flirts am Tresen. Die Protagonistin in Verena Kesslers knalligem Roman liebt ihren neuen Job im „Mega Gym“. Alles scheint perfekt, wäre da nicht die klitzekleine Lüge, zu der sie sich im Einstellungsgespräch hat hinreißen lassen. „Gym“ ist eine Geschichte über Obsession, Ehrgeiz und die selbstzerstörerische Kehrseite schöner Oberflächen. Clever, witzig und wild.

Am 9. Oktober stellt Till Raether seinen neuen Roman „Disko““ im Lesecafé der Stadtbücherei vor, Der Autor erzählt in „Disko“ nicht nur ein Stück deutsche Zeitgeschichte. Die 14-jährige Beeke aus Schleswig-Holstein macht sich Mitte der 1970er Jahre auf den Weg nach München, wo ihr älterer Bruder als Produzent von Diskomusik lebt. „Disko“ erzählt auch eine Familiengeschichte mit Geheimnissen, die mit den letzten Kriegstagen zusammenhängt. So erfährt Beeke, warum sich ihr Bruder gezwungen fühlte, seinen Heimatort Hals über Kopf zu verlassen.

Anne Sauer präsentiert am 14. Oktober in Würzburg ihr Romandebüt „Im Leben nebenan“. Antonia, die Hauptfigur des Romans, erwacht in einem anderen Leben. Statt in ihrer Altbauwohnung in der Großstadt findet sie sich in einer großzügigen Wohnung in ihrem Heimatdorf wieder. Verheiratet mit ihrer ersten großen Liebe und mit einem Baby auf dem Arm. Was ist passiert? Anne Sauer geht den existentiellen Fragen über Entscheidungen und Selbstbestimmung im Leben eines Menschen nach: Wie verändern einmal getroffene Entscheidungen unser Leben?

Ein besonderer Höhepunkt verspricht die Lesung am 29. Oktober in der Stadtbücherei zu werden. Volker Weidermann stellt sein neues Buch über Mascha Kaléko vor: „Wenn ich eine Wolke wäre – Mascha Kaléko und die Reise ihres Lebens“. Der renommierte Autor und Kulturkorrespondent der ZEIT beschreibt Kalékos Rückkehr nach Berlin im Jahr 1956, 17 Jahre nach ihrer Flucht aus dem Nazi-Deutschland. In Briefen an ihren Mann in New York schreibt sie von Erfolgen und Abgründen aus einem Land, das ihr zugleich vertraut und fremd ist.

Zum Abschluss der Lesereihe stellt der Berliner Journalist Janosch Delcker am 20. November sein Sachbuch „Der Gedanken-Code“ vor. Darin geht er der Frage nach, wie künstliche Intelligenz unser Denken entschlüsselt und wie wir trotzdem die Kontrolle behalten können. Das Buch bietet tiefgründige und kritische Einblicke in die Welt der KI-Technologie und stößt wichtige Diskussionen über die Zukunft unserer Gesellschaft an. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen, deren Fortschritte bereits heute beeindruckend sind.

Alle Lesungen beginnen um 19:30 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei im Falkenhaus. Der Eintritt für die Lesungen beträgt 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Der Kartenvorverkauf (ggf. Abendkasse) findet in der Stadtbücherei im Falkenhaus statt. Die Eintrittskarten können auch online per ePayment bezahlt werden. Für die Lesung am 09. Oktober mit Till Raether stehen zwei Gebärdendolmetscherinnen zur Verfügung.

Bilder: Stadt Würzburg. / Claudia Lother M.A

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