Vorfreude auf den Tag der offenen Gartentür am 1. Juni 2025: Pfingstrosen in voller Blüte und ein Garten im Wandel

von Aytürk
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„Die Pfingstrosen werden bis dahin alle blühen“, freut sich Pflanzensammlerin Simone Angst-Muth auf den Tag der offenen Gartentür am 1. Juni 2025. Als eine der 14 engagierten Gärtnerinnen und Gärtner, die in Stadt und Landkreis Würzburg ihre Gartenpforte öffnen, ist sie voller Vorfreude – und Naturschutz ihre Mission. Die Eröffnungsveranstaltung in ihrem Garten fand in diesem Jahr ausnahmsweise schon eine Woche vor dem Aktionstag statt.

„Der Tag der offenen Gartentür fällt in die prächtigste Zeit des Jahres, obwohl mein Garten eigentlich alle vier Wochen einen neuen Höhepunkt bietet“, erklärt Simone Angst-Muth. Üppig blühende Akelei, Iris, Rosen und die prallen Knospen der Pfingstrosen kurz vor dem Aufblühen bestätigen dies. Ihr Garten auf der Höhe des Würzburger Steinbachtals ist zudem ein beliebtes Fotomotiv für die „grüne Branche“.

Seit mehr als 25 Jahren findet der Tag der offenen Gartentür im Landkreis Würzburg statt, doch die Entwicklung der Gärten zeigt deutliche Veränderungen: Die Hauptblütezeit liegt heute etwa vier Wochen früher als damals, die Trockenheit nimmt merklich zu, genauso wie der Trend zu Schottergärten. Auch diese Themen werden bei der Eröffnungsveranstaltung angesprochen.

„Gartenbau ist eine Lebensaufgabe, bei der es darum geht, ständig dazuzulernen“, so Landrat Thomas Eberth, der auch Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege ist. Er würdigte die Zertifizierung als Naturgarten, die Simone Angst-Muth und Bernhard Muth 2021 erlangt haben: „Mit Artenvielfalt und Biodiversität können wir kleine grüne Oasen schaffen und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, so der Landrat. Zudem trägt der Garten dazu bei, „Heimat zu gestalten und Schönheit in unsere Dörfer und Städte zu bringen.“

Simone Angst-Muth ruft dazu auf, Bäume zu pflanzen und sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen. Sie möchte Gärten so gestalten, dass sie lebendige Orte sind, die sich an das veränderte Klima anpassen können. Dabei ist es ihr wichtig, dass Gärten sowohl für Menschen als auch für Tiere Lebensraum bieten. Um das Bewusstsein für die Bedeutung von schönen und nachhaltigen Gartenräumen zu stärken, öffnet sie ihren Garten für die Öffentlichkeit und veranstaltet Seminare sowie kulturelle Events. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Gärtnern setzt sie sich dafür ein, die Artenvielfalt zu fördern und Monokulturen zu vermeiden. Ihr besonderes Augenmerk liegt darauf, Gärten zukunftssicher zu machen – zum Beispiel durch die Verwendung von Pflanzen, die auch bei Trockenheit gut gedeihen.

Exoten wie die fast mannshohe Mittelmeer-Wolfsmilch, Pistazienbäume oder Lorbeer-Rosen in Kübeln sind beeindruckende Hingucker in ihrem Garten. Doch noch bedeutsamer fürs Klima sind die bis zu 100 Jahre alten Obstbäume sowie Bodendecker wie Scheinerdbeere, Turiner Waldmeister oder Wollziest.

Musikalisch-poetisch wurde der Gartengenuss durch das Vokalensemble „Cantoccini“ der Auferstehungskirche Würzburg begleitet, das „Goldene Tage“ und Vogelgezwitscher zum Besten gab. Und dank der Unterstützung der Ökomodellregion stadt.land.wü. konnte beim Rundgang durch das Gartenparadies Biogebäck geknabbert werden.

Jessica Tokarek, Kreisfachberaterin am Landratsamt Würzburg und Organisatorin des Aktionstages, stellte alle Gärten vor, die in diesem Jahr am Tag der offenen Gartentüre mitmachen. Das Spektrum reicht vom kleinen Refugium bis hin zu parkähnlichen Anlagen. Nutzpflanzen, Kunst im Garten und vieles mehr – so vielfältig wie die Pflanzenwelt stellen sich auch die Gärten dar. „Gärtnern geht überall“, betont Jessica Tokarek.

Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege legt derzeit einen besonderen Fokus auf die Zertifizierung von Naturgärten als aktiven Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Zudem bleibt das Thema Streuobst ein zentrales Anliegen. Um Interessierte bestmöglich zu unterstützen, bietet der Verband umfassende Beratungen sowie vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten an.

Alle 14 am Tag der offenen Gartentür teilnehmenden Gärten sind unter https://www.landkreis-wuerzburg.de/tag-der-offenen-gartentuer zu finden. Die Gärten können am Sonntag, 1. Juni, von 10 bis 17 Uhr besucht werden.

Fotos: Antje Roscoe

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