Der Landkreis Würzburg besuchte mit einer neunköpfigen Delegation die Partnerregion Olomouc (Olmütz) in Tschechien. Neben Landrat Thomas Eberth war unter anderem die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer dabei. Ziel der Reise war es, die neue politische Führung kennenzulernen sowie Impulse für den kulturellen Austausch und die Zusammenarbeit der Feuerwehren zu setzen. Die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Würzburg und der Region Olomouc besteht seit 1998.
Demografischer Wandel als Herausforderung
Die stellvertretenden Gouverneure Vladimír Lichnovský (Gesundheit und Wirtschaft), Martin Škurek (Soziales und Senioren) und Svatopluk Binder (Bildung, Tourismus und Internationales) nahmen die Delegation aus dem Landratsamt Würzburg nach der über 682 Kilometer langen Reise in Empfang. Bei einem gemeinsamen Abendessen tauschten sich beide Seiten über die Herausforderungen des demografischen Wandels, die Pflege älterer Menschen, die duale Ausbildung und den Dialog der Generationen aus. Angesichts einer alternden Bevölkerung und eines zunehmenden Fachkräftemangels ergeben sich für beide Regionen ähnliche Fragestellungen – und Chancen, voneinander zu lernen.
„Musik, Kultur und Freundschaft kennen keine Grenzen. Im Austausch mit unserer Partnerregion Olomouc erleben wir, wie wertvoll das Lernen voneinander ist. Gerade auf lokaler Ebene wird der europäische Gedanke lebendig und im Herzen bewahrt. Der Blick nach Osten zeigt uns unsere gemeinsame Geschichte und weist zugleich in eine gemeinsame Zukunft“, betonte Landrat Thomas Eberth.
Die enge kulturelle Verbindung zwischen Tschechien und Deutschland zeigte sich beim Besuch des Regionalmuseums Jeseník. Die Schülerinnen und Schüler der Musik- und Kunstschule Jeseník boten eine musikalische Darbietung. Gemeinsam mit der Sing- und Musikschule von Stadt und Landkreis Würzburg sowie dem Nordbayerischen Musikbund wurden erste Projektideen für eine verstärkte musikalische Zusammenarbeit entwickelt.
Schülerprojekt verbindet Hranice und Veitshöchheim
Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation des Schülerprojekts am Gymnasium Hranice. Schülerinnen und Schüler aus Hranice und Veitshöchheim hatten sich ein Jahr lang digital ausgetauscht und sich mit der deutsch-tschechischen Geschichte beschäftigt. Nach gegenseitigen Besuchen sind neue Freundschaften entstanden, die durch die Fortsetzung des Projekts gefestigt werden sollen. „Die Zusammenarbeit zwischen unseren Schulen und Partnerinstitutionen ist ein großartiges Beispiel dafür, wie internationaler Austausch junge Menschen prägt und bereichert“, sagte der stellvertretende Gouverneur Svatopluk Binder.
Zum Abschluss stand der Besuch der Freiwilligen Feuerwehr in Olomouc-Chválkovice auf dem Programm. Angesichts vergleichbarer Strukturen und Herausforderungen im Feuerwehrwesen – etwa bei der Nachwuchsgewinnung – soll künftig auch in diesem Bereich ein engerer Austausch erfolgen.

Die Würzburger Delegation um Landrat Thomas Eberth (Zweiter von links) und stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer (vorne rechts) beim Besuch der Aragonit-Höhlen von Zbrašov.
Foto: Žaneta Jančaříková