Stadt Würzburg und Siebold-Gesellschaft nahmen an Gedenkzeremonien in Japan teil
Am 6. August 2025 um 08:15 Uhr Ortszeit – dem Zeitpunkt des Atombombenabwurfs auf Hiroshima – wurde im Hiroshima Peace Memorial Park, wie jedes Jahr seit 1947, die Friedensglocke geläutet. Eine Schweigeminute und stille Gebete erinnerten an die schätzungsweise 90.000 bis 120.000 Opfer der „Little Boy“-Bombe sowie an diejenigen, die in den folgenden Monaten und Jahren an den Folgen der Strahlenbelastung starben.
Drei Tage später, am 9. August 2025, gedachte auch die Stadt Nagasaki der Opfer des zweiten Atombombenabwurfs, bei dem zwischen 60.000 und 80.000 Menschen ums Leben kamen. Trotz starken Regens versammelten sich zahlreiche Menschen, um 11:02 Uhr Ortszeit – dem Zeitpunkt des Atombombenabwurfs auf Nagasaki gemeinsam innezuhalten. In seiner eindringlichen Rede machte der Oberbürgermeister von Nagasaki, Shiro Suzuki, den dringenden Wunsch nach atomarer Abrüstung, Vernunft und Dialog deutlich. Er betonte die wichtige Rolle, die Städte weltweit bei der Gestaltung einer friedlichen Zukunft ohne nukleare Abschreckung spielen können.
In diesem Jahr nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des internationalen Netzwerks „Mayors for Peace“ an den Zeremonien teil – darunter die Stadt Würzburg, vertreten durch Michal Kopriva, Fachabteilungsleiter Würzburg International, sowie Udo Beireis, den 1. Vorsitzenden der Siebold-Gesellschaft. Würzburg engagiert sich mit verschiedenen Aktionen im Netzwerk Mayors for Peace seit 1992. „Es ist unheimlich bewegend, die Geschichten der Hibakusha (Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki) vor Ort zu hören. Umso unverständlicher ist es, dass einige Nationen nichts aus der Geschichte gelernt haben und weiterhin Atomwaffen als Droh- und Einschüchterungsmittel einsetzen“, so Michal Kopriva.
Trotz seines vollen Terminkalenders nahm sich Shiro Suzuki Zeit, die Delegation aus Würzburg zu empfangen und lud sie zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Dabei erinnerte er sich gerne an seinen herzlichen Empfang in Würzburg zurück. Natürlich war auch der gute fränkische Wein ein Gesprächsthema – ebenso wie weitere gemeinsame Projekte. Der Besuch in Nagasaki war eingebettet in die dreitägige internationale Konferenz von „Mayors for Peace“, bei der Themen wie Friedensbildung, nachhaltige Stadtentwicklung und internationale Kooperation in verschiedenen Workshops diskutiert wurden.
Im Rahmen der Reise besuchte die Würzburger Delegation zudem die Partnerstadt Otsu. Dort fand ein Empfang im Rathaus mit dem 1. Bürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaftsförderung und des Büros für Internationale Beziehungen statt. Am Abend folgte ein Treffen mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft im Würzburg-Haus Otsu, direkt am Ufer des Biwa-Sees.
Sowohl in Otsu als auch in Nagasaki wurde der Wunsch bekräftigt, die enge Zusammenarbeit mit Würzburg fortzuführen. Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Digitalisierung, Smart City, Umwelt und Nachhaltigkeit, aber auch im gegenseitigen Verwaltungsaustausch.
BU Nagasaki Memorial1:
Im Friedenspark von Nagasaki vor der Statue für den Frieden v.l.: Christian Specht (Oberbürgermeister Stadt Mannheim), Michal Kopriva (Büro International Würzburg), Michaela Wiezorek (Bürgermeisterin Königs Wusterhausen), Udo Beireis (Siebold-Gesellschaft Würzburg), Oliver Borchert (Bürgermeister Wandlitz). Foto: Michal Kopriva
BU Empfang2:
Herzlicher Empfang für die deutschen Gäste in Japan: v.l.: Michal Kopriva (Büro International Würzburg), Oliver Borchert (Bürgermeister Wandlitz), Christian Specht (Oberbürgermeister Stadt Mannheim), Shiro Suzuki (Oberbürgermeister Stadt Nagasaki), Kazumi Matsui (Oberbürgermeister Stadt Hiroshima), Michaela Wiezorek (Bürgermeisterin Königs Wusterhausen), Udo Beireis (Siebold-Gesellschaft Würzburg). Foto: Michal Kopriva