Herrmann stellt Einbürgerungsstatistik 2024 vor

von Aytürk
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Einbürgerungsstatistik 2024 vor: Mehr als 54.000 Einbürgerungen

+++ „Die Gesamtzahl der Einbürgerungen in Bayern ist im vergangenen Jahr mit 54.518 Fällen im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich gestiegen – und zwar um enorme 51 Prozent. Das ist ein neuer Rekord.“ Das sagte Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der Einbürgerungsstatistik 2024 heute in Fürth. Für den Minister ist dieser Trend, wie er sich schon in den vergangenen Jahren abzeichnete, ein starkes Zeichen für Bayern. „Diese Zahlen zeigen, dass eine Einbürgerung von gut integrierten Menschen, die die deutsche Sprache beherrschen und ihren Lebensunterhalt durch eigenes Einkommen bestreiten, ohne Schwierigkeiten möglich ist“, erklärte Herrmann. +++

Von den im Jahr 2024 eingebürgerten Personen stammen nach den Worten des Ministers 9.270 und damit 17 Prozent aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. „Die meisten Eingebürgerten kamen im vergangenen Jahr aus Rumänien mit 2.811, Italien mit 984 und Polen mit 952 Staatsangehörigen. Außerhalb der EU ist erneut Syrien mit 9.351 Eingebürgerten und einem Anteil von 17,2 Prozent absoluter Spitzenreiter.“ Im Vergleich zum Vorjahr sei hier jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen (2023: 10.325 Personen). Auf Platz zwei folgt laut Herrmann die Türkei. „Hier kam es im letzten Jahr mit 4.306 Einbürgerungen zu einem Anstieg um 145 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“ Erstmals unter den Spitzenplätzen findet sich mit 3.248 Eingebürgerten oder einem Anteil von sechs Prozent auf Platz 3 die Russische Föderation.

Das letzten Sommer in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts habe laut Herrmann den Trend der steigenden Einbürgerungszahlen in Bayern nochmals enorm verstärkt, denn die Wartezeiten wurden von acht auf fünf Jahre verkürzt und die Mehrstaatigkeit generell hingenommen. „Unsere bayerischen Einbürgerungsbehörden verzeichneten 2024 über 90.000 Neuanträge. Das bedeutet eine starke Belastung der zuständigen Ämter.“ Herrmann sieht deshalb die von der abgewählten Ampelregierung neu geschaffene Gesetzeslage nach wie vor kritisch:  „Ich halte Einbürgerungen nach zu kurzer Zeit für einen Irrweg. So schnell kann eine wirkliche Verankerung in unserer Gesellschaft nicht erreicht werden“. Er begrüßt daher die Ankündigung der neuen Bundesregierung, zumindest die sogenannte Turboeinbürgerung nach drei Jahren wieder abzuschaffen.

Herrmann gratulierte nach der Vorstellung der Einbürgerungsstatistik sechs Eingebürgerten zu ihrer neuen deutschen Staatsbürgerschaft:

  • eine türkische Staatsangehörige, die im Landkreis Kitzingen lebt und aktuell an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Soziale Arbeit studiert.
  • eine mexikanische Staatsangehörige, die in Augsburg lebt und bei der Montessori Schule Augsburg sowie freiberuflich als Spanischlehrerin an der Berlitz Sprachschule tätig ist. Seit 2021 ist sie außerdem ehrenamtliches Mitglied des Integrationsbeirates der Stadt Augsburg.
  • eine madagassische Staatsangehörige, die in Neutraubling lebt. Sie kam als Au-pair nach Deutschland und ist aktuell – nach absolvierter Ausbildung –  als Altenpflegerin tätig.
  • einen bosnischen Staatsangehörigen, der in Nürnberg lebt und als Pflegefachkraft in der Intensivpflege tätig ist.
  • eine ungarische Staatsangehörige, die in Nürnberg lebt und seit 2018 als Diakonin tätig ist.
  • einen rumänischen Staatsangehörigen, der in Nürnberg lebt, die Städtische und Staatliche Wirtschaftsschule Nürnberg besuchte und aktuell als Rettungssanitäter arbeitet.

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